Schildkröten zählen in der klassischen Systematik zu den Kriechtieren bzw. Reptilien und leben seit mehr als 220 Millionen Jahren auf der Erde. Insgesamt wird zwischen 341 Arten und mehr als 200 Unterarten unterschieden.

Es sind wechselwarme Tiere die sich bei Sonnenlicht aufwärmen und im Schatten abkühlen. Ihre Körpertemperatur können sie nur auf diese Weise regulieren. Ihre starke Anpassungsfähigkeit macht es der Schildkröte möglich, bis heute auf der Erde zu existieren. Auf unserer Seite besprechen wir in erster Linie die Arten der Landschildkröte sowie typische Wasserschildkröten die in privater Haltung möglich sind. Meeresschildkröten wie die Lederschildkröte thematisieren wir nur beiläufig.

Alle Landschildkröten findest du bei uns rechts in der Navigation. Dort kannst du dich bei jeder Art über Charakter, Haltung, Pflege, Fortpflanzung, Zucht etc. informieren.

Die Sinnesleistungen bei Schildkröten

Schildkröten verfügen über deutlich bessere Sehfähigkeiten als Menschen. Wie alle Reptilien, haben auch Schildkröten vier unterschiedliche Farbrezeptoren in den Augen. Das gibt ihnen die Möglichkeit Farben besser zu differenzieren. Außerdem nehmen sie nahe Infratrot- und Ultraviolett-Strahlung wahr. Wasserschildkröten haben außerdem eine so aufgebaute Linse, dass sie den Brechungswinkel von Wasser ausgleichen und Nahrung genau wie Feinde unter Wasser deutlich erkennen.

Das Gehör der Schildkröte unterscheidet sich dahingehend vom Menschen, dass Schildkröten nur ein Innen- und Mittelohr haben, jedoch kein Außenohr. Ihre Ohren sind vollständig ausgebildet. Schallwellen von 100 Hz bis 1.000 Hz können Schildkröten sehr intensiv wahrnehmen. Tiefe Vibrationen genau wie Trittschall, Fressgeräusche von Artgenossen usw. können Schildkröten gut hören.

Die kognitiven Fähigkeiten bei Schildkröten sind hervorragend. Sie stehen anderen Reptilien in keinem Bereich nach. Außerdem sind Schildkröten in der Lage sich Dinge zu merken. So prägen sie sich ihre Umgebung gut ein und wissen wo Fluchtwege und Futterquellen sind. In privater Haltung ist es deshalb sinnvoll, Schildkröten einen oder mehrere feste Orte fürs Futter einzurichten und nicht quer durchs Gehege zu füttern.

Als wechselwarme Tiere verfügen Schildkröten natürlich über einen sehr ausgeprägten Temperatursinn. Gute Kletterkünstler sind sie u.a. durch den guten Gleichgewichtssinn. Und auch wenn Schildkröten kein Gesicht verziehen, so haben sie dennoch ein sehr starkes Schmerzempfinden.

Maurische Landschildkröte

Die Tiere können sehr gut riechen. Ihr Geruchssinn ist mit einer der besten im Tierreich. Ihre Geruchsrezeptoren haben Schildkröten im Rachenraum. Der Geruch hilft ihnen um Nahrung zu entdecken und zu bestimmen. Sie können auch Erde riechen, um dadurch gute Plätze für die Eiablage zu finden. Und natürlich erkennen Schildkröten am Geruch auch die passenden Geschlechtspartner. Da sie in freier Natur Einzelgänger sind und sich nur für die Paarung treffen, geht man davon aus das Schildkröten ihre Geschlechtspartner bereits auf große Distanz riechen können.

Schildkröten-Haltung

Wenn du dich entscheidest eine Schildkröte kaufen und halten zu wollen, solltest du dich unbedingt mit der jeweiligen Art im Detail befassen. Keine allgemeinen Informationen helfen dabei, zu erfahren ob die Schildkrötenart die richtige ist. Die meisten Landschildkröten brauchen unbedingt ein Leben im Freigehege. Nur zwei Arten können überhaupt in einem großen Terrarium gehalten werden.

Schildkröten fürs Terrarium

Um dich mit der Haltung von Schildkröten und zahlreichen Themen dazu zu befassen, empfehlen wir dir im ersten Schritt folgende Informationen zu lesen:

Falsche Haltung kann zu verschiedenen Krankheiten führen. Von der Lungenentzündung bis zur Legenot, können solche Krankheiten für Schildkröten mit dem Tod enden. Schildkröten sind absolut keine Tiere für Kinder und auch keine Kuscheltiere. Sie sind Tiere, an denen man sich erfreut, weil man sie aus der Distanz beobachten kann. Bestenfalls in einem sehr großen Freigehege.

Riesenschildkröten

Die Faszination für Schildkröten erstreckt sich über alle Arten. So begeistern auch die verschiedenen Riesenschildkröten immer mehr Menschen. Die Haltung in einem artgerechten Lebensraum ist bei Riesenschildkröten jedoch noch anspruchsvoller als bei anderen europäischen Landschildkröten oder gar bei Wasser- und Sumpfschildkröten. Um einen guten Lebensraum zu schaffen gehört vor allem viel Platz dazu. Riesenschildkröten sind i.d.R. tropische Schildkröten und machen keine Winterstarre. Sie brauchen also auch im Winter ein sehr warmes und großes Gehege, ausgestattet mit der notwendigen Technik und versorgt mit der richtigen Menge an Nahrung.

Wir schreiben u.a. über folgende Riesenschildkröten deren Haltung in Gefangenschaft oft in Deutschland zu finden ist:

Ebenfalls sehr groß und anspruchsvoll, aber noch nicht zwangsweise als Riesenschildkröten zu bezeichnen, ist die Pantherschildkröte und Köhlerschildkröte. Beide Arten und sowohl Männchen als auch Weibchen, erreichen Größen bei denen der Panzer über 50 cm lang wird. Ein solch großer Panzer bringt auch entsprechend Gewicht mit. 20 bis 100 kg sind je nach Art absolut kein Problem.

Wer sich für die Haltung von Riesenschildkröten entscheidet, sollte sich nicht von der Begeisterung an den Riesen blenden lassen. Es sind Schildkrötenarten die ungemein viel Aufwand bedeuten und Zeit sowie Geld verlangen, um in einem artgerechten Lebensraum in unseren Breitengraden existieren zu können.